Neuer Baustein der Circular Economy: Neubau einer Großschredderanlage in Salzgitter
29 april 2024
Die Salzgitter AG hat jetzt den Bau einer neuen Schredderanlage für Schrott beauftragt. Insgesamt wird der Bau der Anlage auf dem integrierten Hüttengelände in Salzgitter, unmittelbar in Nachbarschaft zu den im Bau befindlichen SALCOS®-Anlagen, rund 30 Millionen Euro kosten. Die neue Anlage wird die Aufbereitung hochqualitativer Schrottgüten ermöglichen. Damit ist sie ein weiterer Baustein für die Produktion von “grünem Stahl” im Rahmen von SALCOS® – Salzgitter Low CO2 Steelmaking.
Partner bei dem Bau des neuen Schredders sind der in Düsseldorf ansässige Maschinen- und Anlagenhersteller Lindemann GmbH und das belgische Unternehmen Lybover. Beide verfügen über eine langjährige Expertise in den Bereichen Maschinentechnik und Zerkleinerung sowie Aufbereitungsanlage und Ablufttechnik und werden die Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH (DEUMU) bei dem Aufbau der 189 Meter langen und 66 Meter breiten Anlage kompetent begleiten.
Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin DEUMU, äußerte sich bei der Bekanntgabe wie folgt zu der Initiative: „Mit dieser Investition wollen wir unsere Schrottwirtschaft am Standort Salzgitter strategisch neu ausrichten. Wir streben damit eine Ausweitung unseres Schrottrecyclings unter Einsatz von hochwertigem Stahlschrott an, um so auch die zukünftige Produktion von CO2-armen Stahl zu ermöglichen. Wir schaffen so die Voraussetzungen, um die Schrottversorgung des Konzerns zukünftig sowohl quantitativ als auch qualitativ sicherzustellen.“
Abschluss bis Ende 2033
Begleitend entwickelt die DEUMU mit internen Partnern die Schrottsorte 4 SALCOS, die die Eigenschaften im SALCOS-Produktionsprozess erfüllt. Die Inbetriebnahme des neuen Aggregats ist auch auf den Start der ersten Stufe des Transformationsprogramms SALCOS – Salzgitter Low CO2 Steelmaking im Jahr 2026 abgestimmt. Bis Ende 2033 soll die Umstellung der Stahlproduktion am Standort Salzgitter komplett abgeschlossen sein, weit vor den gesetzlichen Anforderungen.
Der Auftrag für den Bau erfolgte mit Blick in die Zukunft. Dazu Gunnar Groebler, CEO der Salzgitter AG: „Wir wissen, dass – getrieben durch die Circular Economy, also einem Stoffkreislauf – die Schrottnachfrage global erheblich steigen wird. Gerade aufgrund der weltweit zunehmenden Elektrifizierung der Stahlrouten für CO2-reduzierten Stahl wird der Bedarf an qualitativ hochwertigem Stahlschrott zunehmen.“ Weiter führt er auf, dass die Aufbereitung dieser Schrottgüten aus Altschrotten dabei dann vor allem von modernen Schredder- und Sortieranlagen ermöglicht werden. Der neue Schredder wäre somit eine Investition in die Produktqualität und diene vor allem auch der Eigenbedarfssicherung.
Dauerhafte Lösung für hochwertigen Schrott
Auch Hans Boels, CEO der Lybover-Gruppe, zeigte sich über die kommenden Aufgaben hoch erfreut: „In diesem Projekt kombinieren wir unsere langjährige Erfahrung in Entstaubungs- und Aufbereitungstechnologie in der Schrottbranche mit der Open-Box Systematik, die wir nach einer detaillierter Prozessanalyse zusammen mit DEUMU und Lindemann festgelegt haben, um die zukünftigen Vorgaben bei Schrottrecycling und Emissionsgrenzwerten zu erreichen. Dieses Projekt wird eine dauerhafte Lösung bei den qualitativen und quantitativen Herausforderungen bei hochwertigem Schrott bieten. Die Entstaubungsanlage wird die strengsten TA-Luft Grenzwerte einhalten.“
Carl Gustaf Göransson, CEO des mittelständischen Traditionsunternehmen im Maschinen- und Anlagenbau Lindemann Germany GmbH, äußerte sich auch sehr erfreut über die kommende Aufgabe, das „anspruchsvolle Projekt im Bereich des Metallrecyclings“ gemeinsam mit den Partnern DEUMU und Lybover zu realisieren.