Stahlschrott-Branche blickt skeptisch ins kommende Jahr, sieht aber Lichtblick am Horizont

16 oktober 2024

Die Stimmung war gedämpft, aber nicht hoffnungslos, als sich die Crème de la Crème der deutschen Stahlrecycling-Industrie in der bayerischen Landeshauptstadt traf. Auf der Jahrestagung des Branchenverbands BDSV wurde deutlich: 2024 war kein Zuckerschlecken, und 2025 könnte ähnlich holprig werden. Doch langfristig sehen die Schrotthändler Grund zur Zuversicht.

“Wir schwimmen derzeit gegen den Strom”, räumte BDSV-Vize Stephan Karle ein. “Die Mengen sind kleiner, die Margen dünner.” Nur eine Handvoll Optimisten in der Branche rechnet im kommenden Jahr mit Besserung. Die Mehrheit, 59 Prozent der Unternehmen, stellt sich auf weitere Durststrecken ein.

Dennoch herrscht keine Katerstimmung. BDSV-Chef Andreas Schwenter, frisch für weitere drei Jahre im Amt bestätigt, sieht keinen Grund für Schwarzmalerei: “Wir sind und bleiben ein wirtschaftliches Schwergewicht. Jetzt heißt es: Ärmel hochkrempeln und Chancen nutzen!”

Tatsächlich zeigt sich die Branche trotz kurzfristiger Sorgen erstaunlich robust. Zwar halten sich viele Unternehmen derzeit mit Neueinstellungen und Investitionen zurück. Doch von Stellenabbau oder Sparkurs ist kaum die Rede. “Unsere Mitglieder warten ab, aber sie bleiben handlungsbereit”, betont Schwenter.

Der Grund für diesen vorsichtigen Optimismus: Mittelfristig rechnet die Branche mit einem regelrechten Boom. Der grüne Umbau der Wirtschaft, allen voran der Stahlproduktion, dürfte die Nachfrage nach Schrott in den kommenden Jahren kräftig ankurbeln. Wer jetzt die Weichen richtig stellt, könnte schon bald zu den großen Gewinnern gehören.

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