Grünes Eisen aus Australien SuSteelAG: Neues Verfahren für klimafreundliche Erzveredelung gestartet

13 juni 2025

Die Stahlindustrie steht unter Druck: Rund sieben Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen gehen auf ihr Konto. Ein internationales Konsortium unter Leitung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) will das nun ändern – mit einem innovativen Verfahren zur nachhaltigen Eisenerzveredelung vor Ort in Australien.

Das Projekt SuSteelAG zielt darauf ab, minderwertige australische Erze direkt am Ursprungsort mithilfe von grünem Wasserstoff zu „grünem Eisen“ aufzuwerten. Der Vorteil: Australien verfügt über große Vorkommen solcher Erze – und hat sich gleichzeitig zum Vorreiter bei der Wasserstoffproduktion entwickelt.

Rohstoffe aufwerten, Wertschöpfung sichern

Im Mittelpunkt steht ein Drehrohrofenverfahren, das – anders als etablierte Schachtöfen – auch niedrigqualitatives Erz verarbeiten kann. Projektleiter Dr.-Ing. Christian Adam (BAM) betont: „Damit schaffen wir eine zusätzliche Rohstoffquelle für die wasserstoffbasierte Stahlproduktion.“ Im Labormaßstab sei das Verfahren bereits erfolgreich getestet worden – jetzt soll es weiterentwickelt und skaliert werden.

Ziel ist der Aufbau einer nachhaltigen, bilateralen Wertschöpfungskette: Australien liefert das grüne Eisen, Deutschland produziert daraus klimafreundlichen Stahl.

Starke Partner – starkes Netzwerk

SuSteelAG vereint zahlreiche Branchenakteure aus Forschung und Industrie. Neben der BAM sind unter anderem Salzgitter Mannesmann Forschung, HyIron, TS Group Elino, Hansaport, FMG, die Fraunhofer-Institute IST und IKTS sowie die RWTH Aachen und Heidelberg Manufacturing beteiligt.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms mit rund 4,5 Millionen Euro gefördert.

 

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