bsve: Scharfe Kritik an Eurofer-Forderungen nach Schrottexportverbot

11 februari 2025

Sebastian Will, Präsidiumsmitglied des Fachverbands Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling (bvse), warnt vor den Folgen eines möglichen Exportverbots für die Branche.

In einem kürzlich erschienenen Interview bekennt sich Sebastian Will zum Klimaschutz, kritisiert jedoch die Umsetzung: „Die wirtschaftlich bedeutsamen Belange der Akteure wurden in grober und fahrlässiger Weise missachtet.” Er fordert eine Rückbesinnung auf die soziale Marktwirtschaft statt übermäßiger Regulierung.

Herausforderungen für die Branche

Die Rezession und zunehmende Industrieverlagerungen ins Ausland belasten die Wirtschaft. Während Großkonzerne EU-Hilfen erhalten, kämpft der Mittelstand. Besonders die Stahlindustrie steht vor Umbrüchen, mit Investitionen von über 7 Milliarden Euro in “Grünen Stahl”.

Streitpunkt Schrottexporte

Die von der Stahlindustrie geforderten Exportverbote sieht Will äußerst kritisch. Die Exportmenge von 19 Millionen Tonnen (2023) entspricht einem Überschuss, den europäische Stahlerzeuger nicht nutzen. Ein Exportverbot könnte den Markt destabilisieren und die hohen Recyclingquoten gefährden.

Appell für den Mittelstand

Die mittelständische Schrottwirtschaft mit über 65.000 Arbeitsplätzen in Deutschland fordert mehr Gehör. Will betont: „Wir sind es leid, marginalisiert zu werden. Von der Politik erwarten wir, dass sie mit uns, statt über uns hinweg spricht. Kreislaufwirtschaft sind wir. Seit mehr als 100 Jahren.”

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