Holländisches Kollektiv warnt vor Diebstahlwelle: „Nehmen Sie als Schrotthändler niemals Fahrplatten an“

16 juli 2024

„Fahrplatten sind kein Altmetall. Nehmen Sie sie nicht an.“ Da die Diebstähle von Fahrplatten wieder zunehmen, bittet er die Schrotthändler, besonders aufmerksam zu sein. Das ist die deutliche Botschaft von Gabriël van Seumeren. Da die Diebstähle von Fahrplatten wieder zunehmen, bittet er die Schrotthändler, besonders aufmerksam zu sein.

Der ehemalige MRF-Vorstand ist mittlerweile Vorsitzender des holländischen „Rijplaten Collectief“ – eine Gemeinschaft von Unternehmen, die Stahlplatten vermieten und gleichzeitig zusammenarbeiten, um Diebstähle in ihrer Branche zu verhindern, indem sie Informationen teilen und gemeinsame Ermittlungen durchführen. Von 2016 bis 2020 hat Gabriël van Seumeren, Eigentümer des Metallrecyclers Prometaal, das Fahrplattenvermietungsunternehmen seines Neffen geleitet.

„So bin ich mit der Welt der Fahrplatten in Kontakt gekommen“, erinnert er sich. Auch aus seiner früheren Position als MRF-Vorsitzender hatte er bereits Kontakt zum „Rijplaten Collectief“ in Holland. „Das Kollektiv besteht aus den 25 führenden Fahrplattenvermietern in den Niederlanden. Vor etwa fünfzehn Jahren haben sie sich zusammengeschlossen und einen Fonds gegründet, um Fahrplattendiebstahl zu bekämpfen.“

Mit beachtlichem Erfolg. Van Seumeren erklärt: „Das Kollektiv hat ein eigenes Ermittlungsteam. Dieses Team geht nicht nur Hinweisen nach, sondern sucht auch aktiv nach Fahrplatten. Auf diese Weise wurden bereits viele Platten wiedergefunden.“

Fahrplatten landen in Schrottscheren

Bei Diebstählen landen Fahrplatten oft in Schrottscheren und werden zerschnitten. „Aber eine Fahrplatte ist wirklich niemals Altmetall“, betont Van Seumeren, „Das Problem ist jedoch, dass sobald man eine solche Platte zerschneidet, sie nicht mehr als solche erkennbar ist.“ Der Wert ist erheblich. „Fahrplatten sind etwa 1.000 € pro Stück wert. Als Altmetall bringen sie höchstens ein Drittel dieses Wertes ein.“

Vor einigen Jahren wurde eine Regelung getroffen, dass Schrotthändler, die eine Fahrplatte erhalten, im so genannten ‘Smoelenboek’ des Kollektivs nachsehen können, wem die Fahrplatte gehört. „In dem Buch sind alle Mitglieder mit den Logos aufgeführt, die sie in die Fahrplatten eingearbeitet haben.“ Sollte das Logo herausgeschnitten sein, ist die Fahrplatte immer noch an dem Loch erkennbar, an dem man sie anheben kann. „Diese Löcher haben je nach Unternehmen eine spezifische Form. Als Schrotthändler kann man eine Fahrplatte immer identifizieren. Alle typischen Merkmale der Fahrplatten sind je Unternehmen im ‘Smoelenboek’ vermerkt. Dieses Buch ist auch digital verfügbar.“

Der Eigentümer kauft dann im Normalfall die Platte zu dem Preis zurück, den das Metallrecyclingunternehmen dafür bezahlt hat. „So entsteht dem Schrottunternehmen kein Schaden und es gibt keine weiteren Komplikationen.“

Diebstahlwelle

Dennoch gibt es derzeit wieder eine Diebstahlwelle. „Wir haben den Eindruck, dass Fahrplatten aus abgelegenen Gebieten systematisch gestohlen werden.“ Da es bei Diebstählen nicht um die Fahrplatte selbst, sondern um deren Schrottwert geht, wird sie oft so schnell wie möglich als Altmetall abgegeben. „Offenbar gibt es noch Metallrecyclingunternehmen, die diese gestohlenen Platten aufkaufen“, schlussfolgert Van Seumeren. „Dabei gehen wir davon aus, dass jeder Schrotthändler weiß, dass dies illegal ist.“

Natürlich gibt es auch Ausnahmen. „Es kann vorkommen, dass ein verirrte, verbogene Fahrplatte durch einen Bauunternehmer bei einer Ladung Eisen landet. Aber wenn jemand mit fünf Fahrplatten ankommt, sollten eigentlich alle Alarmglocken läuten. Dann kann man als Metallrecycler nicht behaupten, dass man von nichts weiß.“

Weitere Präventionsmaßnahmen

Neben dem klaren Weckruf für die niederländischen Schrotthändler werden weitere Präventionsmaßnahmen ergriffen. „Wir suchen den Kontakt zu deutschen und belgischen Branchenverbänden, um auch dort das Bewusstsein zu erhöhen.“ Zudem wird an einem Track-and-Trace-System für Fahrplatten gearbeitet. „Die Versuche sehen vielversprechend aus. Wir sind kurz davor, diese Technologie einzuführen. Wir haben bereits DNA-Farbe, um Fahrplatten zu kennzeichnen. So machen wir kontinuierlich Fortschritte, um die Fahrplatten zu schützen.“

Van Seumeren schließt mit einer klaren Botschaft: „Wenn Sie auf eine Fahrplatte stoßen, melden Sie es uns. Es ist sehr wichtig, dass die Fahrplatten zu ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückkehren.“ Dabei hat er eine Warnung. „Wenn mehrere Fahrplatten gleichzeitig angeboten werden und Sie sie ankaufen, machen Sie sich der Hehlerei schuldig. Das wird oft härter bestraft als Diebstahl. Also: Erfüllen Sie Ihre Bürgerpflicht!“

Möchten Sie das ‘Smoelenboek’ kostenlos als PDF erhalten? Senden Sie eine E-Mail an: info@rpcol.nl.

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