PRODUKTVORSTELLUNG: Lindner Merak 2800, Fuchs MHL840 Modulair und Steinert Plasmax LIBS
23 mei 2024
Die IFAT 2024 liegt hinter uns. Es war wieder eine gut besuchte Messe, auf der viele Gespräche geführt und neue Kontakte geknüpft wurden. Das Team von Van der Spek war bei Lindner, Steinert, Westeria, SieboTec, Fuchs und Backers zu finden. Auf der Messe wurden viele Neuheiten der Recyclingbranche vorgestellt, wie der Lindner Merak 2800, die neue Fuchs MHL840 Modulair und die Steinert Plasmax LIBS.
Lindner
Beim Zerkleinerungsspezialisten aus Österreich fiel sofort der neue Lindner Merak 2800 auf. Dieser ist mit einem elektrisch angetriebenen Ein-Wellen-Rotor von 2.800 mm Länge ausgestattet. Der elektrische Antrieb treibt den Rotor direkt mittels des bekannten Antriebssystems an, das Lindner seit vielen Jahren bei seinen stationären Maschinen einsetzt. Die Rotordrehzahl ist zwischen 55 und 103 Umdrehungen pro Minute regelbar. Dank des 250 kW E-Motors ist ausreichend Kraft vorhanden. Für den Transport vor Ort und während des Transports ist ein kleines Powerpack in der Maschine montiert. Vor Ort wird die Maschine dann einfach mittels Power-Lock angeschlossen.
Für die verschiedenen Anwendungen kann der Lindner Merak 2800 mit unterschiedlichen Rotor-Systemen ausgestattet werden. Es sind zwei Rotoren mit unterschiedlichen Spitzmessern und ein Rotor mit flachen Messern erhältlich. Dank der montierten Siebroste kann eine feste Produktgröße produziert werden. Je nach Produkttyp und Einsatz kann zwischen verschiedenen Rosttypen gewählt werden. Insgesamt sind 8 Siebroste nebeneinander angebracht, die einfach gewechselt werden können.
Rotor-Systeme
Bei beiden Rotor-Systemen können optional sowohl die Messer als auch die Messerhalter ausgetauscht und einfach ersetzt werden, wodurch Aufschweißungen auf ein Minimum reduziert und sogar vermieden werden. Dank des montierten „Pushers“ wird das Produkt gleichmäßig auf den Rotor gedrückt, sodass hohe Kapazitäten erreicht werden. Beide Seiten der Maschine können dank hydraulischer Klappen gut für Wartungs- und Reinigungsarbeiten erreicht werden. Sollte sich ein Fremdstoff in der Maschine verfangen, kann durch diese Türen einfach Zugang zum Rotor verschafft werden.
Die Maschine kann in vielen Produkten eingesetzt werden, wie z.B. Bau- und Abbruchabfälle, Abbruchholz, Grünholz, leichte Metalle wie Aluminium, Kunststoffe.
Fuchs
Die Entwicklungen im Bereich elektrisch- und akkubetriebener Umschlagmaschinen bei Fuchs schreiten weiter voran. Auf der IFAT wurde die neue Fuchs MHL840 Modulair vorgestellt. Diese mittelgroße Umschlagmaschine kann sowohl an einen Stromanschluss angeschlossen werden als auch mittels der auf der Maschine montierten Akkus einige Stunden eigenständig arbeiten, ohne an das Stromnetz angeschlossen zu sein.
Sobald die Maschine wieder an das Stromnetz angeschlossen ist, kann während des Betriebs der Akku für den nächsten Einsatz aufgeladen werden.
Steinert
Drei Produkte in einem Sortiergang, innovative Multi-Spot-Analyse und Reinheiten von über 95%. Das ist es, wofür der neu entwickelte Steinert Plasmax Libs sorgt.
Als führender Anbieter von Sortierlösungen für die Recyclingindustrie hat Steinert sein neues Libs-Sortiersystem auf der IFAT in München präsentiert. Dieses ist speziell für das Sortieren von Aluminiumlegierungen der Qualitäten 5xxx und 6xxx in schmelzbare Qualitäten konzipiert und setzt neue Maßstäbe in Sachen Effizienz und Präzision.
Fragt man die führenden Unternehmen in der Recyclingindustrie nach der Zukunft des Metallrecyclings, lautet die Antwort oft: das Sortieren von Aluminiumlegierungen. Steinert erkannte diesen Trend bereits 2016 mit dem Steinert LSS und bringt nun das zweite LIBS-Sortiersystem auf den Markt. Der Steinert Plasmax Libs ist mit zahlreichen Innovationen ausgestattet und die Lösung für das hochreine Trennen von Aluminiumlegierungen in großen Mengen. Mit einer Reinheit von über 95% erreicht das neue Libs-System Qualitäten, mit denen das sortierte Material direkt in den Produktionsprozess zurückgeführt werden kann.
Was ist LIBS-Technologie?
Libs steht für „Laser-Induced Breakdown Spectroscopy“, eine Technologie, mit der Materialien auf ihre elementare Zusammensetzung analysiert werden. Ein hochenergetischer Laserstrahl trifft auf das Aluminium, das Material verdampft und erzeugt ein mehrere tausend Grad heißes Plasma, das anschließend in Lichtemissionen zerfällt. Mit Hilfe der spektralen Analyse kann die elementare Zusammensetzung bestimmt und Aluminiumlegierungen präzise voneinander getrennt werden.
Volumensortierung mit höchster Genauigkeit
Mit einer Verarbeitungskapazität von 3 – 6 Tonnen pro Stunde und 3 Produkten ist der Steinert PLASMAX | LIBS wahrscheinlich die effizienteste Verarbeitung von hochwertigem Aluminiumschrott und erfüllt damit alle heutigen Industriestandards. Das neue Sortiersystem bündelt verschiedene technologische Innovationen und kombiniert diese auf dem bewährten Steinert KSS-Plattform – eine Kombination, die höchste Qualität und Zuverlässigkeit verspricht. Durch das kompakte Design ist das Sortiersystem zudem äußerst einfach in bestehende Systeme zu integrieren.
Karl Hoffmann, Global Sales Director Metal Recycling bei Steinert, fasst die Motivation für die Entwicklung zusammen: „Die präzise Sortierung von Aluminiumlegierungen mit Hilfe des Steinert Plasmax Libs bietet Qualitäten, die eine hervorragende Grundlage für die zunehmende Nachfrage nach recyceltem Aluminium bilden. Der verstärkte Einsatz hochwertiger recycelter Materialien ist unerlässlich, besonders als Teil der notwendigen Dekarbonisierung der Automobilindustrie und ihrer Lieferketten. Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Steinert PLASMAX I LIBS eine speziell entwickelte Technologie präsentieren können, die erneut neue Maßstäbe in der zirkulären Aluminiumwirtschaft setzt.“
Legierungssortierung neu erfunden
Die Verarbeitung des Materials beginnt, sobald das Material auf das innovative Zuführsystem gelegt wird. Eine speziell entwickelte mehrstufige Zuführung sorgt für eine optimale Belegung des Förderbands.
Danach folgen 3D-Erkennung und äußerst präzise In-Flight-Detektion, d.h. die Erkennung unmittelbar nach dem Verlassen des Förderbands. Unterstützt durch kinetische Energie fliegt das Material in einer stabilen Parabel durch die Lasereinheit. Die innovative Multi-Spot-Analyse garantiert eine optimale Erkennung mit mehreren Lasermesspunkten, die das Material exakt rechtwinklig treffen.
Das Plasma, das entsteht, wenn der Laserimpuls das Aluminium trifft, wird mit KI-Unterstützung ausgewertet und anschließend durch einen Druckluftstoß in eine der drei Entladungen getrennt.
Kunden, die den Steinert Plasmax Libs bereits testen konnten, sind von den Leistungen beeindruckt. Sie können eine hohe Durchsatzgeschwindigkeit erreichen und hochwertige Legierungsfraktionen produzieren. Dadurch können sie neue Verkaufspotenziale erschließen. Das Sortiersystem bietet nicht nur betriebliche Flexibilität, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft durch effizientes Recycling von Aluminiumlegierungen.